„In dem Delikatessenladen, den uns Ihre Brotherren wöchentlich oder
monatlich aufsperren, sind Sie so ziemlich die einzige Delikatesse.“ So
schätzte Kurt Tucholsky Persönlichkeit und Werk der Zeichnerin Jeanne
Mammen (1890 – 1976) ein.
Ihre Gemälde und Zeichnungen begegnen mir oft in den unterschiedlichsten
Zusammenhängen, speziell wenn es um Kunst in Berlin in den 20er und 30er
Jahren und Verfolgung während des Nationalsozialismus geht. Aktuell ist
in der Ausstellung „Wien Berlin – Kunst zweier Metropolen“ in der
Berlinischen Galerie u.a. ihre Darstellung zweier junger Damen
„Revuegirls, 1928/29“ zu sehen, die mich und meine Gesprächspartner
immer wieder beschäftigt: Welche der beiden porträtierten Damen ist
eigentlich die Dümmere? Welche könnte mit ihren Charakterzügen die
erfolgreichere sein, in welchem Bereich? Könnten die Dargestellten
erfolgreich sein? Kenne ich Menschen wie sie?….
Aber ich möchte das Werk von Jeanne Mammen nicht auf dieses Gemälde
reduzieren! Es ist sehr umfangreich und gut dokumentiert, Infos unter
www.berlinischegalerie.de oder unter der Adresse des Fördervereins
Vielleicht besuchen Sie auch mal auf dem Friedhof in der Stubenrauchstraße in Friedenau ihre ungewöhnliche Grabstätte oder bewundern Sie ihre Gestaltung des Torbogens des Campus Max- Delbrück-Centrums in Berlin-Buch und die Werke im darin befindlichen Saal.
gl