Concerning Violence
von Göran Hugo Olsson
Schweden/Dänemark/USA/Finnland, 2014. OmU. 85 Min.
Concerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence“ verbindet kunstvoll Textfragmente aus Frantz Fanons Buch „Die Verdammten dieser Erde“ mit wiederentdeckten Archivmaterial über die afrikanischen Unabhängigkeitsbewegungen der 60er und 70er Jahre. Interviews und Aufnahmen der Befreiungsbewegung in Angola, der FRELIMO in Mozambique und dem Unabhängigkeitskampf in Guinea-Bissau werden durch dokumentarische Bilder von Siedlungen in Rhodesien (Simbabwe), schwedischen Missionaren in Tansania und einem Streik in einer schwedischen Mine in Liberia ergänzt.
In kunstvollen Überblendungen beschäftigen sich Fanons Texte dabei mit der Frage des Gesamtkonflikts, dessen Ursprung er in Europas Kolonialbestrebungen sieht. Mit ihrer
Stimme erweckt die Musikerin Lauryn Hill (The Fugees) die polarisierenden Textauszüge Fanons zum Leben.
Als ein kinematografischer Essay, der Fanons Text, Lauryn Hills Stimme, das Archivmaterial sowie Musik verbindet, setzt der Film die komplexen theoretischen Ideen in eine emotionale Filmerfahrung um.
Der Film wurde bereits auf mehreren Festivals und während der Berliner Filmfestspiele 2014 in der Rubrik „Panorama“ gezeigt und gewann den „CINEMA fairbindet“-Sonderpreises der Berlinale 2014, und wird nun in einer Roadshow mit Rahmenprogramm in mehr als zwanzig deutschen Städten präsentiert
In der Jurybegründung zum „CINEMA fairbindet“ heißt es u.a.: „…der Film eröffnet uns überraschende Erkenntnisse über die heutige Welt. Er zeigt uns, dass Gewalt weiterhin eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung ist.“
Am 17.9. 20 Uhr erlebt der Film seine Vorpremiere im Berliner Arsenal – Filmhaus am Potsdamer Platz. Zu Gast werden Göran Hugo Olsson sowie Wieland Speck sein.
Moderation: Dorothee Wenner
Ab 18.9. läuft er dann im Eiszeit-Kino und in der „Brotfabrik“!
I.A.