Stadtgeschichte im September
Wenn alle wieder aus dem Urlaub zurückgekehrt sind und die Stadt voller wird, sind auch die Angebote zur Stadtgeschichte zurück.
Am bekanntesten ist der alljährliche deutschlandweite Denkmaltag, der in diesem Jahr unter dem Motto „Macht und Pracht“ steht. Er findet wie immer am 2. September-Wochenende (9. und 10. September 2017) statt. Das Programm für Berlin finden Sie hier: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag2017/. Dort können Sie sich auch einen maßgeschneiderten persönlichen Plan zusammenstellen. Das gedruckte Programm ist unter anderem im Landesdenkmalamt Berlin (Klosterstraße 47 in Berlin-Mitte, geöffnet 7–19 Uhr) und in einigen Bibliotheken und Museen erhältlich. So reizvolle Ziele wie das Künstlerhaus St. Lukas in der Fasanenstraße sind meistens rasch ausgebucht, also beeilen Sie sich.
Passend zum Thema ist die vom 7.9. bis zum 29.9.2017 von 9:00 – 19:00 Uhr wochentags im Palais Podewils in der Klosterstraße 68 in Mitte zu sehende Foto-Ausstellung „VERBORGENE PRACHT – verborgene Pracht Adelspalais und Bürgerhäuser im Berliner Stadtkern“ (Eintritt frei). Berühmte Berliner hatten im 19. Jahrhundert in der Mitte in Palais und Wohnhäuser ihren Wohnsitz. Die vielfach im Äußeren schlicht gestalteten Häuser entfalteten ihre Pracht im Innern. In Folge der Zerstörungen im zweiten Weltkrieg und der Abrisswut des DDR-Magistrats gibt es nur noch wenige erhaltene Beispiele, wie das Ermeler Haus und das Nicolai-Haus.
Zum Denkmaltag können Sie sich auch die neue Langhans Gedenkstätte im ehemaligen Mausoleum Massute auf dem Friedhof Jerusalem III (Friedhöfe vor dem Halleschen Tor) am Mehringdamm 21 besuchen . Die Carl-Gotthard-Langhans-Gesellschaft Berlin, die hier Ausstellungen, Führungen, Vorträge und Lesungen veranstalten wird, ist der Initiator Der Erbauer des Brandenburger Tores, Carl Gotthard Langhans (1732 – 1808) liegt zwar nicht auf dem Jerusalem Friedhof in Berlin, aber sein nicht minder bedeutender Architekten-Sohn Carl Ferdinand (1781 – 1869, Wideraufbau der abgebrannten Staatoper 1844) liegt in 100 m Luftlinie vom Mausoleum. Langhan
s (Vater) baute Kirchen, Schlösser, Palais und Theatergebäude in Berlin und Schlesien und ist der früheste Vertreter des Klassizismus in Deutschland. Sein Grab in Breslau wurde 1957 zerstört. Feierliche Eröffnung der Ausstellung im Mausoleum ist am Freitag, dem 08. 09 um 17:00 Uhr. Um Anmeldung bis zum 05.09 wird unter: langhansgesellschaft@gmail.com gebeten.
Die Mendelssohn –Gesellschaft hat auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof (gleiches Gelände) schon die alte Kapelle zum Gedächtnisort gestaltet, auch sehr sehenswert. Angefangen hatte diese Form des Gedenkens vor Ort 2010 mit der Fontane –Gedenkstätte in der ehemaligen Kapelle auf dem Friedhof II der Französischen Gemeinde in der Liesenstraße.
Und noch ein Tipp für den September: Die Präsentation von Arbeitsergebnissen der Fachhochschule Potsdam zur digitalen Rekonstruktion der Klosterkirche mit Besichtigung von Objekten aus der Klosterkirche im Märkischen Museum und Besichtigung der Ruine findet am 10. September von 11:00 -13:30 bei wiederum bei freien Eintritt im Märkisches Museum ( Am Köllnischen Park 5) statt.
So viele Angebote, die nicht ihr Kuturbudget belasten und doch so einzigartig sind
Freut sich mw