Vielleicht haben Sie sich fürs neue Jahr vorgenommen, ein wenig mehr für sich selbst (und den Geist) zu tun, ein wenig mehr Zeit in Ausstellungen, Konzerten oder sonstigen Kulturveranstaltungen zu verbringen. Ja, schon, aber…. das geht ins Geld, es kostet oft zu viel. Eigentlich ….. denn Kulturgenuss in Berlin muss nicht teuer sein. Viele Events und Ausstellungen sind kostenlos.
Eine Übersicht aktueller Veranstaltungen mit freiem Eintritt finden Sie zum Beispiel auf der Website Berlin.de unter „Berlin gratis“ – https://www.berlin.de/kultur-und-tickets/gratis.
So gibt es zum Beispiel im Willy-Brandt-Haus bis 21. Januar 2018 eine interessante Ausstellung: Sony World Photography Awards 2017. Aus über 227.000 Einsendungen wurden die besten Fotografien ausgesucht und sind in einer Ausstellung zu sehen. // Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr 28, 10963 Berlin; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr; Eintritt frei (Personalausweis, Reisepass oder Führerschein erforderlich).
Oder Sie haben Lust auf Konzerte und Ausstellungen in Kirchen. Auch hier gibt es gute Website http://www.kultur-in-kirchen.info , wo Sie unzählige Möglichkeit finden – meist ist der Eintritt frei. Es gibt auch ein Printheft dazu, das Sie in Buchhandlungen, Kirchen etc. finden.
Jeden Samstag um 12 Uhr können Sie in der Kirche Am Hohenzollerndamm bei freiem Eintritt 30 Minuten Musik hören: „NoonSong“.
Auch heute, am 13. Januar könnten Sie sich das das Friedenauer Kammerensemble in der Emmaus Kirche in Kreuzberg um 17 Uhr anhören (Eintritt frei) oder
am 24. Januar in der St.Hedwigs-Kathedrale um 15 Uhr 30 Minuten Orgelmusik genießen, in der Dorfkirche Heiligensee gibt es am 26.Januar 2018, 17 Uhr, ein Konzert für Saxophone und Orgel. Eintritt frei.
Am 24. Januar um 15 Uhr „Klein aber fein:Doroethee Frandsen (Zeichnungen) und Lilo Gericke-Zaki (Collagen) im Spandovia Sacra, Museum der Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai in Spandau –
Sie sehen, es gibt wirklich unzählige Gelegenheit überall in der Stadt.
Vielleicht kennen Sie ja auch schon die Lunchkonzerte im Hauptfoyer der Philharmonie, die immer dienstags 13 Uhr stattfinden – bei freiem Eintritt (allerdings auf 1.500 Besucher begrenzt). Sie sind mittlerweile eine Institution und bieten für alle, die Lust und Zeit haben, für ca. 45 Minuten aus der Hektik des Alltags auszusteigen. Vielleicht gehen Sie selten in ein Konzert, weil Sie die späte Heimfahrt scheuen. Dann wäre doch so ein Lunchkonzert geradezu ideal für Sie. Allerdings sollten Sie rechtzeitig, in diesem Fall heißt das, um 12 Uhr da sein, denn die Benutzung der Bestuhlung ist nur mit Schwerbehinderten-Ausweis möglich, alle anderen müssen sich auf den wenigen Stühlen, auf den Treppen, am Geländer oder auf dem Boden bequem
machen – ein bisschen wie in Studententagen. Wenn Sie aber unter den ersten sind, gehen Sie gleich Richtung Café. Dort gibt es ein paar Stühle (und Tische) und ein günstiges Catering. Und wenn Sie einen Stuhl gefunden haben, halten Sie ihn fest. Das ist tatsächlich eine Einschränkung, aber die Akustik ist wunderbar und zu hören sind nicht nur Mitglieder der Berliner Philharmoniker und Stipendiaten der Karajan-Akademie bestritten, sondern auch Instrumentalisten des Deutschen Symphonie-Orchesters und der Staatskapelle Berlin sowie Studierenden der Berliner Musikhochschulen. Es ist ein Genuß für die Ohren und entlässt den Zuhörer beschwingt in die zweite Hälfte des Tages.
Die nächsten Konzerte sind am 16. und 23. Januar 2018 – weitere Infos unter https://www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/lunchkonzerte.
Vielleicht möchten Sie aber viel lieber in Museen gehen. Dann empfehle ich Ihnen mal unter https://www.berlin.de/museum/eintritt-frei/ nachzusehen. Die meisten Gedenkstätten, regionale und historische Museen sowie Sammlungen gewähren generell freien Eintritt. Einige Museen bieten aber auch kostenlosen Zugang an bestimmten Tagen.

Villa Oppenheim (c) Museumportal Berlin
Auf der genannten Seite können Sie alle Museen durchsehen, ob ihr favorisiertes Museum freien Eintritt hat – so wie zum Beispiel das Architekturmuseum, das mw in seinem Beitrag vom 7.Januar 2018 erwähnte oder das hübsche Knoblauch-Haus im Nikolaiviertel. Vielleicht haben Sie es ja auch nicht weit zur schönen Villa Oppenheim, in der das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf untergebracht ist (Schlossstr. 55, gleich beim Schloss Charlottenburg). Hier ist immer wieder etwas zu entdecken zur Regionalgeschichte wie z.B. „Sorgenfrei – Die Geschichte der Villa Oppenheim und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner“.
Und dann noch ein letzter Tipp: Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. vermittelt seit 2010 Veranstaltungstickets kostenlos an Menschen mit geringem Einkommen. Denn Kultur ist ein hohes Gut und sollte für alle zugänglich sein.http://www.kulturleben-berlin.de. Sie müssen sich lediglich anmelden und einen Nachweis über Ihr geringes Einkommen zeigen und schon können Sie sich ins Berliner Kulturleben stürzen.
Und vielleicht wissen Sie auch, dass es immer wieder mal interessante Veranstaltungen gibt, die Karten verlosen – nicht nur im Kulturradio des rbb, auch zum Beispiel bei „Ask Helmut“ oder „TwoTicket.de“, die Sie mit Glück gratis zu Ihrem gewünschten Event bringen.
Nun haben Sie die Qual der Wahl.
Was für ein enormes Angebot für kostenloses Kulturerleben, mehr als man so auf Anhieb denkt. Danke Berlin!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen kultur-genußreichen, zufriedenen Start in ein schwungvolles Jahr
und bleiben Sie weiterhin neugierig!
go
Zu einem Detail der Hinweise: Nicht nur die Villa Oppenheim an sich ist einen Besuch wert; auch ein Verweilen in dem angeschlossenen Café tut der Entspannung gut. Es ist nicht eines der modernen Art wie in vielen Museen, sondern ein kleines persönliches Wohnzimmer. Natürlich muss man so etwas mögen.
A.M.
Gefällt mirGefällt mir