Ein Beitrag von Hans Jacobs – Teil III
Im dritten Teil meiner Serie über den spanischen Jugendstil (Modernisme) erzähle ich Ihnen von unserem Besuch im “Museu del Modernisme de Barcelona”.
Es handelt sich um kleines, sehr feines und privates Museum, das über einen bedeutenden Bestand repräsentativer Jugendstilmöbel und Gemälde dieser Zeit verfügt. Bei den Gemälden haben mich insbesondere die “Vier Jahreszeiten” fasziniert.
Die von namhaften Künstlern geschaffenen Möbel sind wunderbar gepflegt und lassen mit ihren schwungvollen Linien und floralen Mustern die klassische Formenstrenge der konventionellen Möbel hinter sich. Zugleich befriedigen sie das bürgerliche Repräsentationsbedürfnis mit ihren großen dunklen Holzflächen und aufwändigen Intarsien. Schließlich mussten sich die Möbel auch verkaufen und damit dem Publikumsgeschmack gefallen. Sie boten damit dem typischen wohlhabenden bürgerlichen Käufer die Sicherheit der klassischen Repräsentation und zugleich den Ruf eines modernen Menschen.
Hier sehen Sie nun Möbelstücke von Gaudí, die der bürgerliche Käufer seiner eleganten Ehefrau und ihren ebenso eleganten Gästen sicherlich nur schwer vermitteln konnte. Gaudí hatte den Jugendstil weiterentwickelt (vielleicht zu weit?) und neue avantgardistische Standards gesetzt. Bei unserem Besuch in Reus (Link dorthin) hatten wir deutlich schlichtere Exponate gesehen.

Der Eingangsbereich des Museums ist recht unauffällig

Die Möbelausstellung bildet den Schwerpunkt des Museums

Mit solchen Stühlen hat Gaudí das Möbeldesign zu einem Höhepunkt gebracht. Ich bezweifle allerdings, dass er damit beim Kaufpublikum punkten konnte

Detail eines Möbelstücks

Die vier Jahreszeiten haben mich besonders beeindruckt